Historie

Die Gründung

Am 2. Juli 1954 wurde die „Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft der Eisenbahner des Reichsbahndirektionsbezirkes Berlin“ gegründet. Im praktischen Gebrauch erwies sich der Name als außerordentlich umständlich und wurde deshalb 1960 in „AWG Deutsche Reichsbahn Berlin“ geändert.

Ziel der Gründung war eine bessere Versorgung der Eisenbahner des Reichsbahndirektionsbezirkes Berlin mit Wohnungen zu erreichen. Die benötigten Wohnungen galt es allerdings erst einmal zu bauen. Dafür wurden volkseigene Grundstücke zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung gestellt.

Die neu gegründete AWG errichtete ihre ersten Wohnungen in der Seumestraße in Friedrichshain. Als diese bezugsfertig waren, verlagerte sich das genossenschaftliche Baugeschehen nach Pankow. Weitere Wohnblöcke wurden in Baumschulenweg errichtet, weitere in späteren Jahren auch in Mitte, Karlshorst, Schöneweide und Weißensee. Insgesamt errichtete die AWG als Bauherr 1.269 Wohnungen in verschiedenen Ost-Berliner Stadtbezirken - ohne räumliche Schwerpunktbildung.

Die 80er Jahre

In den 80er Jahren fasste der Magistrat von Berlin Beschlüsse zur territorialen Konzentration der Arbeiterwohnungsgenossenschaften. 1987 erfolgte eine Zuordnung der AWG zum Stadtbezirk Hellersdorf. Hier sollten Neubauten übernommen werden und im Gegenzug die eigenen Wohngebäude an andere AWGen abgegeben werden. Dieser Austausch wurde bis 1989 vollzogen - bis auf den Baumschulenweger Bestand. Vor Übergabe dieser Häuser kam es zur Wende und damit zu einer komplett veränderten Situation. Allerdings mussten diese Wohnungen später, zur Erfüllung der Auflagen des Altschuldenhilfegesetzes, privatisiert werden.

Unter dem Rechtssystem der Bundesrepublik Deutschland erfolgte am 9. März 1992 die Eintragung ins Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Nummer GnR 475 Nz - mit dem neuen und passenden Namen: WBG „Hellersdorfer Kiez“ eG.

Neue Herausforderungen

Die Folgejahre brachten neue Herausforderungen. Mietenanpassungen nach bundesdeutschem Recht, aber vor allem steigende Leerstandszahlen waren eine neue Erfahrung, die Ende der 90er Jahre ihren Höhepunkt erreichte. Trotz der damit verbundenen Einbußen wurde nicht auf „Teufel komm raus“ vermietet. Neben wirtschaftlichen Prämissen waren Intuition, Bauch- und Fingerspitzengefühl bei der Entscheidung für neue Mieter stets grundlegend und führten zu einer gesund durchmischten, solventen und treuen Mitgliederschaft.

Über 69 erfolgreiche Jahre

Die Genossenschaft blickt heute auf über 69 erfolgreiche Jahre ihres Bestehens zurück und ist dabei alles andere als „alt“. Sorgen um die allgemeine demographische Entwicklung gibt es nicht. Während viele Mieter seit Errichtung der Wohnungen weiterhin gern hier leben, zieht es gleichzeitig sehr viele junge Menschen in den Kiez.

Anspruch war, ist und bleibt, die Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse aller bei uns wohnenden Generationen unter einen Hut zu bringen. Mitglieder, die sich wohl und ernstgenommen fühlen, sind die Basis für weitere erfolgreiche Jahre der traditionsreichen und junggebliebenen Wohnungsbaugenossenschaft „Hellersdorfer Kiez“ eG.